Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy

Film Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy

Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy Filmkritik Rezension
Ron Burgundy (Will Ferrell) ist der Star des Senders KWN.
Produktionsland USA
Jahr 2004
Spielzeit 90 Minuten
Regie Adam McKay
Hauptdarsteller Will Ferrell, Christina Applegate, Paul Rudd, Steve Carell, David Koechner, Fred Willard, Ed Harken, Vince Vaughn, Ben Stiller, Jack Black
Bewertung

Worum geht’s?

Beim lokalen Fernsehsender KWN in San Diego ist Nachrichtensprecher Ron Burgundy der uneingeschränkte Star. Was er in die Kamera verkündet, gilt als unumstößliche Wahrheit in der Stadt. Abseits des Jobs genießt er seinen Ruhm mit allem, was die späten 1970er Jahre an Spaß zu bieten haben, und wetteifert mit seinen Kollegen aus dem Nachrichtenteam um die meisten Eroberungen und wildesten Saufgelage. Als mit Veronica Corningstone allerdings eine Frau in die Redaktion kommt, muss er sich gehörig umstellen. Nicht nur, dass die Neue im Sender ihm und sämtlichen Kollegen einen Korb gibt. Sie will sich auch noch als seriöse Journalistin profilieren und macht Ron Burgundy so schließlich sogar seinen Job als Anchorman streitig.

Das sagt shitesite:

Wie viel Spaß alle Beteiligten an diesem Film hatten, belegt nicht nur die Tatsache, dass genug Material für einen zweiten Film entstand (Wake Up, Ron Burgundy: The Lost Movie) und zehn Jahre später schließlich eine Fortsetzung gedreht wurde. Man sieht es Anchorman auch in jeder Einstellung an: Die Ausstattung ist herrlich detailverliebt, Will Ferrell ist wunderbar als Nachrichtenmann, dessen Eitelkeit nur von seinem Chauvinismus übertroffen wird, dazu gönnt sich die Komödie einige Absurditäten wie eine spontane Barbershop-Gesangseinlage oder eine magische Liebesnacht in Trickfilm-Optik.

Hat man sich einmal an diese Trash-Koordinaten gewöhnt, wird Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy durchaus noch ein passabler Spaß, in einigen Passagen sogar richtig gut: Zu den Highlights gehören die Gehässigkeiten, die sich der männliche Chefmoderator und seine aufstrebende Kollegin an den Kopf werfen, während der Abspann läuft und ihre Mikros schon aus sind, oder die völlig durchgeknallte Schlacht der Fernsehsprecher, in der die ohnehin schon beträchtlich prominente Besetzung einiger Nebenrollen noch einmal gesteigert wird, unter anderem mit Auftritten von Ben Stiller, Tim Robbins und Owen Wilson.

Das Problem von Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy ist der Anspruch, eine Mediensatire zu sein. Zwar führt der Film die Banalität des Lokalfernsehens vor, wenn die Reporter der verschiedenen Sender um exklusive Beiträge über die absurdesten Begebenheiten konkurrieren, er verweist damit auch treffend auf die sich damals verstärkende Boulevardisierung des Nachrichtengeschäfts. Er bietet aber nichts an, was an Stelle solcher Nichtigkeiten stehen sollte. Und die schlechten Wortspiele, Kalauer und schmierigen Sprüche, die hier persifliert werden sollen, bleiben eben auch in einer Kinokomödie bloß schlechte Wortspiele, Kalauer und schmierige Sprüche – statt echter Gags.

Bestes Zitat:

“The following is based on actual events. Only the names, locations and events have been changed.”

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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