Draufgeschaut: Catch Me If You Can

Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) schwindelt sich durchs Leben.
Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) schwindelt sich durchs Leben.
Film Catch Me If You Can
Produktionsland USA
Jahr 2002
Spielzeit 135 Minuten
Regie Steven Spielberg
Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio, Tom Hanks, Christopher Walken, Nathalie Baye, Martin Sheen, Amy Adams, James Brolin
Bewertung ***1/2

Worum geht’s?

Frank Abagnale Jr. ist der wagemutigste Hochstapler Amerikas – und der jüngste. Als sich seine Eltern im Jahr 1963 scheiden lassen, haut er als 16-Jähriger von zuhause ab und schlägt sich fortan als Scheckbetrüger, angeblicher Anwalt, angeblicher Arzt und angeblicher Pilot durch. Er wird immer dreister, auch wenn ihm Carl Hanratty vom FBI längst auf den Fersen ist. Der Trickser und der Ermittler liefern sich einen Wettlauf, der immer mehr zu einem persönlichen Duell wird.

Das sagt shitesite:

Der Titel zeigt am besten, was im Zentrum von Catch Me If You Can steht: ein Versteckspiel, ein Wettlauf, der zu Beginn tatsächlich etwas Spielerisches hat, von dem die beiden Protagonisten dann aber schon bald wie besessen sind. Dass es Frank beinahe wie eine Erlösung vorkommt, als er am Ende dieser auf einer wahren Biographie beruhenden Geschichte endlich verhaftet wird, ist ein erstaunlicher Effekt, auf den der Film aber konsequent und gekonnt hinarbeitet.

Dabei spielt auch Franks seltsames Verhältnis zu seinem Vater, der ebenfalls ein meisterhafter Blender ist, eine Rolle. Dieser Aspekt wird in Catch Me If You Can aber leider etwas überstrapaziert. Dass der junge Mann inmitten von Saus und Braus vom Trauma seiner kaputten Familie geplagt ist, erscheint mitunter unglaubwürdig, zudem geht diese Nebenhandlung auf Kosten der Dynamik des Films.

Dafür glänzt Catch Me If You Can aber mit einer tollen Requisite und sehr stilsicherem Schwelgen im Lebensgefühl der Swinging Sixties. Und Leonardo DiCaprio ist ein Glücksgriff für die Hauptrolle als Charmeur und Spitzbube, der sich durch allerlei Notlügen improvisiert und dem am Ende niemand wirklich böse sein kann.

Bestes Zitat:

“Manchmal lebt es sich mit einer Lüge leichter.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=hFj3OXVL_wQ

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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