Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße

Film Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße

Der alte Sack landet nach dem Tod im Reich von Satan.
Der alte Sack landet nach dem Tod im Reich von Satan.
Produktionsland Deutschland
Jahr 2006
Spielzeit 79 Minuten
Regie Michael Schaack, Konrad Weise
Sprecher Ilona Schulz, Helge Schneider, Arne Elsholtz, Kathrin Ackermann, Dirk Bach, Ralph Morgenstern, Gerd Knebel, Henni Nachtsheim
Bewertung

Worum geht’s?

Die Beerdigung der von ihm stets verehrten Frau Möwenpick ist für das kleine Arschloch schon traumatisierend genug. Auf dem Rückweg stellt er fest: Der Großvater ist verschwunden. Obwohl die Familie sofort umkehrt und eine Suchaktion auf dem Friedhof startet, bleibt der alte Sack unauffindbar. Kein Wunder: Er ist in einen leeren Sarg gestürzt und damit zur Hölle gefahren. Während es ihm dort erstaunlich gut gefällt, versucht das kleine Arschloch, den Großvater irgendwie aufzuspüren.

Das sagt shitesite:

Ein Pubertierender ergeht sich in Pseudo-Philosophie, ein Greis wetteifert mit Satan um den Preis des vulgärsten Witzes, und alle haben sehr, sehr große Nasen – es gibt wenig an dieser Fortsetzung von Das kleine Arschloch, was man witzig finden kann. Für alle, die älter als 13 sind, dürften die pathetischen Monologe des kleinen Arschlochs (Ich muss den Müll rausbringen, wie grausam die Welt doch ist!) kaum erträglich sein. Für alle, die eine Allergie gegen Zoten haben, dürften die Sprüche des alten Sacks lebensgefährlich wirken. Der Versuch, blasphemisch oder gar Religions-kritisch zu sein, erreicht zielsicher nicht einmal Stammtisch-Niveau.

Vor allem aber enttäuscht Das kleine Arschloch und der alte Sack, weil der Film so lieblos ist. Mit vollkommen überflüssigen Gesangseinlagen wird der quasi inexistente Plot kaschiert, völlig ohne Zusammenhang tauchen Dialoge von Flugenten auf, eine miese Idee wie der Versuch des kleinen Arschlochs, die alte Wohnung von Frau Möwenpick an ein schwules Pärchen zu vermieten, wird elend lang ausgebreitet und der Running Gag mit den verschiedenen Foltermethoden für Haushund Peppi nutzt sich ebenfalls viel zu früh ab. Das wirkt willkürlich zusammengestückelt – in zehn Sekunden der Simpsons stecken mehr Mühe, Intelligenz, Anarchismus und Humor als in den gesamten 79 Minuten dieses peinlichen Machwerks.

Bestes Zitat:

“Wenn du auf sexuelle Enthaltsamkeit, Anti-Alkoholismus und öffentlich-rechtliches Fernsehen stehst, ist der Himmel sicher die Sache für dich.”

Der Trailer zum Film:

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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