Draufgeschaut: Denn zum Küssen sind sie da

Alex Cross (Morgan Freeman) ist einem Serienkiller auf der Spur.
Alex Cross (Morgan Freeman) ist einem Serienkiller auf der Spur.
Film Denn zum Küssen sind sie da
Originaltitel Kiss The Girls
Produktionsland USA
Jahr 1997
Spielzeit 111 Minuten
Regie Gary Fleder
Hauptdarsteller Morgan Freeman, Ashley Judd, Cary Elwes, Alex McArthur, Tony Goldwyn
Bewertung **1/2

Worum geht’s?

Als Polizeipsychologe und Krimiautor weiß Alex Cross nur zu gut, wie Verbrecher ticken. Diesmal ist aber mehr gefragt als Professionalität: Seine Nichte Naomi ist seit vier Tagen verschwunden und die Polizei vermutet, dass sie Opfer eines Serienkillers geworden ist, der bereits sieben weitere junge Frauen entführt und womöglich getötet hat. Gemeinsam mit den Kollegen vor Ort macht sich Dr. Cross auf die Suche – denn er ist sicher, dass seine Nichte noch am Leben ist.

Das sagt shitesite:

Zwischen dem Versuch, innovativ zu sein, und dennoch den Gepflogenheiten des Genres zu entsprechen, findet Denn zum Küssen sind sie da nie die richtige Balance. Ungewöhnlich ist, dass der Killer hier von Beginn an eine recht große Rolle einnimmt und man nach gut der Hälfte des Films sogar seinen Namen und sein Gesicht kennt. Auch die Verweise auf Casanova – so nennt sich der Täter selbst in einem Bekennerschreiben – haben ihren Reiz, dient die Maske doch hier zugleich als Tarnung wie als Erkennungszeichen.

Auf der anderen Seite stehen in Denn zum Küssen sind sie da fast klassische Horror- und Thriller-Elemente: die Flucht durch den Wald, ein unterirdisches Verlies, die unheimliche Bedrohung in einer regnerischen Nacht. Auch die Konfrontation im großen Finale, das nicht halb so clever ist wie es gerne wäre, aber immerhin Spannung und Selbstreflexion geschickt verschmilzt, ist natürlich sehr früh absehbar.

Das Problem des Films ist nicht so sehr, dass man all das beispielsweise in Sieben oder Das Schweigen der Lämmer schon deutlich besser und spannender gesehen hat. Viel schwerer wiegt die Tatsache, dass Denn zum Küssen sind sie da voller logischer Schwächen ist und es letztlich mit dem Täter, dem Polizeipsychologen und der jungen Ärztin, die sich aus der Gewalt des Killers befreien konnte, zu viele Figuren gibt, deren Wut sich hier nicht addiert, sondern zum Teil gegenseitig aufhebt. Das geht deutlich auf Kosten der Konsequenz und Geschlossenheit dieses Films.

Bestes Zitat:

“Ein Boxer braucht 80 Prozent Kondition und 20 Prozent Talent.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=JiHGk64-eNE

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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