Emmas Glück

Film Emmas Glück

Nach einem Unfall landet Max (Jürgen Vogel) auf dem Bauernhof von Emma (Jördis Triebel).
Nach einem Unfall landet Max (Jürgen Vogel) auf dem Bauernhof von Emma (Jördis Triebel).
Produktionsland Deutschland
Jahr 2006
Spielzeit 99 Minuten
Regie Sven Taddicken
Hauptdarsteller Jördis Triebel, Jürgen Vogel, Hinnerk Schönemann, Martin Feifel, Nina Petri
Bewertung

Worum geht’s?

Max ist Autoverkäufer, und das, was er für lästige Bauchschmerzen hält, entpuppt sich bei einer genaueren Untersuchung als Krebs. Er hat nur noch ein paar Wochen zu leben, sagt ihm der Arzt. Nach der schockierenden Diagnose räumt er den Safe im Autohaus leer und will sich aus dem Staub machen, um seine letzten Tage richtig genießen zu können. Doch bei einer Verfolgungsjagd mit seinem Chef, der ihn auf frischer Tat ertappt hat beim Ausräumen des Firmentresors, kommt er von der Straße ab und landet bewusstlos auf dem Bauernhof von Emma. Die päppelt ihn wieder auf, denn sie kann nicht nur einen Mann an ihrer Seite gebrauchen, sondern auch das Geld, das sie im Auto von Max gefunden und beiseite geschafft hat.

Das sagt shitesite:

Schon die erste Szene von Emmas Glück zeigt die ungewöhnliche Stärke dieses Films. Emma ist da beim innigen Schmusen mit einem Hausschwein zu sehen. Sie streichelt es, flüstert ihm ins Ohr, küsst es. Und dann schneidet sie ihm die Kehle durch. Es ist ein tolles Bild für die Thematik dieses Dramas und den ganz eigenen Umgang, den es dafür wählt: Emmas Glück ist ein Film über das Sterben, aber dennoch eine Komödie.

Es gibt viele skurrile Bilder, die nicht nur der ungewöhnlichen Umgebung geschuldet sind, sondern auch dem feinen Blick von Kamerafrau Daniela Knapp. Emmas Bauernhof steht vor der Zwangsversteigerung, und er hat mehr von einer Messie-Hölle als von ländlichem Idyll. Max landet in dieser Welt beinahe wie ein Alien, doch auch die ulkigen Figuren aus dem Dorf, die sich gelegentlich in Emmas Nähe wagen, unterstreichen, dass diese junge Frau in ihrer ganz eigenen Welt lebt.

Dass sich zwischen ihr und Max eine Liebesgeschichte entwickelt und Emma früh hinter das Geheimnis ihres todkranken Gastes kommt, ist absehbar, aber das stört keineswegs. Denn viel eher als eine Romanze ist Emmas Glück ein Film über das, was wirklich zählt im Leben: Zeit, Unabhängigkeit, Miteinander – aber auch Respekt vor dem Leben, zu dem Respekt vor der Natur gehört, und damit auch Respekt vor dem Tod.

Bestes Zitat:

“Schlimm ist die Angst vor dem Tod. Nicht der Tod selbst.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=g1hnh2k7DcI

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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