Exit

Film Exit – Lauf um dein Leben

Exit Filmkritik Rezension
Thomas Skepphult (Mads Mikkelsen) steht unter Mordverdacht.
Produktionsland Schweden
Jahr 2006
Spielzeit 100 Minuten
Regie Peter Lindmark
Hauptdarsteller Mads Mikkelsen, Alexander Skarsgård, Samuel Fröler, Kirsti Eline Torhaug, Maria Langhammer
Bewertung

Worum geht’s?

Der Investmentbanker Thomas Skepphult hat sich in seiner Firma bis an die Spitze hochgearbeitet, nun steht der Deal seines Lebens an: Die Firma will ihre Anteile an einem IT-Unternehmen lukrativ verkaufen. Doch den potenziellen Abnehmern kommen plötzlich Zweifel an dem Geschäft, als Informationen über das ursprüngliche Zustandekommen dieser Beteiligung und den Selbstmord von Morgan Nordenstråle ans Licht kommen, der dabei eine Rolle spielt. Der Verkauf droht zu platzen, kurz darauf wird Thomas’ Geschäftspartner Wilhelm ermordet. Die Polizei hat Thomas in Verdacht, denn er wäre nun der alleinige Boss der Firma, auch einige Indizien deuten auf ihn als Täter hin. In der Untersuchungshaft findet Thomas allerdings heraus, dass hinter dem Mord ein ganzes Komplott steckt: Morgan Nordenstråle, den alle für tot gehalten hatten, ist noch am Leben und will nun Rache dafür nehmen, dass er einst ausgebootet wurde. Thomas flieht aus der Haft, um seine Unschuld zu beweisen, und um seine Familie zu schützen, die von Nordenstråle bedroht wird.

Das sagt shitesite:

Ein besonders gutes Timing legten die Macher von Exit an den Tag: Zwei Jahre vor dem Höhepunkt der Finanzkrise nimmt ihr Film die krummen Machenschaften und die skrupellosen Praktiken der Investmentbranche ins Visier. Dieses Milieu bleibt prägend für den Thriller, der vor allem durch seine Erbarmunsglosigkeit so spannend wird. Der abschließende Zweikampf inmitten eines brennenden Hauses ist sehr konsequent als Schlussmetapher für die Brutalität dieses Geschäfts. Tricks können hier nur durch Tricks kaschiert werden, Verrat wird nur durch Verrat gedeckt, Betrug nur durch Betrug wieder wettgemacht, Blut nur durch Blut vergolten.

Daneben bietet Exit natürlich auch ein paar vertraute Zutaten: Es gibt die unvermeidliche Mafia und den Helden, der trotz all seiner Milliarden erkennt, dass seine Frau und seine Tochter sein wertvollster Besitz sind. Auch hier bleibt die Branche, die ihm seinen Lebensstandard ermöglicht hat, aber unterschweliig präsent. Mit einem Haus in toller Landschaft, edlen Klamotten und teuren Autos wird ein Idyll gezeichnet, das ihn als liebevollen Familienvater zeigt und umso schärfer mit dem Gesicht des eiskalten Geschäftsmanns kontrastiert, der ebenfalls in ihm steckt.

Mit viel Tempo, guten Darstellern und einer sehr originellen Schlusspointe spürt Exit dieser Zwiespältigkeit nach – und dem Preis, der dafür zu zahlen ist und dabei letztlich alle zu Opfern macht.

Bestes Zitat:

“Nur wenn man das Verlieren hasst, kann man reich und erfolgreich werden.”

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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