Männer

Film Männer

Julius (Heiner Lauterbach, links) zieht bei Lothar (Diemtar Bär, Mitte) und Stefan (Uwe Ochsenknecht) ein.
Julius (Heiner Lauterbach, links) zieht bei Lothar (Diemtar Bär, Mitte) und Stefan (Uwe Ochsenknecht) ein.
Produktionsland Deutschland
Jahr 1985
Spielzeit 95 Minuten
Regie Doris Dörrie
Hauptdarsteller*innen Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht, Ulrike Kriener, Janna Marangosoff, Dietmar Bär
Bewertung

Worum geht’s?

Mit der Treue nimmt es der Werbemanager Julius schon lange nicht mehr so genau. Doch als er rausbekommt, dass auch seine Ehefrau Paula einen Liebhaber hat, ist er tief getroffen. Kurzerhand behauptet er seiner Frau gegenüber, er wolle verreisen, um den Schock zu verarbeiten. In Wirklichkeit stellt er seinem Nebenbuhler Stefan heimlich nach. Als der einen neuen Mitbewohner sucht, ist seine Chance gekommen: Julius zieht bei Stefan ein – und der ahnt nichts davon, mit wem er nun Wand an Wand wohnt.

Das sagt shitesite:

Man muss bei einem Film, der so viel Achtziger-Ästhetik (BMX-Räder, Kettenrauchen und Esoterik-Trips sind nur einige Beispiele dafür) hat, diese Zusammenfassung wählen: Yuppie trifft Sponti. Das wäre schon reizvoll genug, wenn der eine nicht auch noch gerade dem anderen Hörner aufgesetzt hätte.

So entwickelt sich in Männer ein spannendes Duell, in dem vor allem Heiner Lauterbach (erst beleidigt, dann paranoid, dann reumütig, dann aggressiv) glänzen kann. Wie der sensible Freigeist Stefan (Leitspruch: “Ein einsamer Mann ist viel normaler als ein nicht einsamer Mann.”) und der pragmatische Karrierehengst Julius (“Ich leide nicht unter Problemen. Ich schaffe sie aus dem Weg.”) zueinander finden, das hat durchaus seinen Reiz. Ihr immer intimeres Miteinander (im Film sind sogar die Pimmel beider Hauptdarsteller zu sehen, falls das jemand wissen will) wird in Männer in sehr liebevollen Bildern (herrlich: Julius schneidet Stefan die Haare, beide starten eine kleine Jubelfeier im Sprinbrunnen oder Stefan schüttet Julius sein Herz aus, während der nur mit den Folgen von Selbstverstümmelung zu kämpfen hat) und auch 25 Jahre später noch halbwegs amüsanten Dialogen eingefangen. Einen Fehler hat die Komödie natürlich trotzdem: Sie müsste eigentlich Männer und Frauen heißen.

Bestes Zitat:

“Bei euch Frauen ist das immer gleich so ‘ne Gefühlsscheiße. Zu einer ganz normalen Affäre seid ihr gar nicht fähig.”

Eine Szene aus dem Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=95_TWoEctnc

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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