Draufgeschaut: Mitten ins Herz – Ein Song für dich

Sophie (Drew Barrymore) und Alex (Hugh Grant) haben drei Tage Zeit, um einen Hit zu schreiben.
Sophie (Drew Barrymore) und Alex (Hugh Grant) haben drei Tage Zeit, um einen Hit zu schreiben.
Film Mitten ins Herz – Ein Song für dich
Originaltitel Music And Lyrics
Produktionsland USA
Jahr 2007
Spielzeit 104 Minuten
Regie Marc Lawrence
Hauptdarsteller Hugh Grant, Drew Barrymore, Haley Bennett, Brad Garrett
Bewertung

Worum geht’s?

In den 1980er Jahren war Alex Fletcher ein Star: PoP hieß das Duo, mit dem er große Erfolge feierte. Jetzt versucht er, auf Erntedankfesten und in Freizeitparks noch ein bisschen Geld mit dem Ruhm von einst zu verdienen. Unverhofft bietet sich aber die Chance für ein richtiges Comeback: Cora Corman, einer der größten Stars der Jetzt-Zeit, ist ein Fan von PoP und möchte, dass Alex ein Lied für ihr neues Album schreibt. Alex erkennt, dass ihm hier der Jackpot winkt. Es gibt da nur ein Problem: Er war bei PoP immer nur für die Musik zuständig, die Texte schrieb sein Bandkollege. Glücklicherweise lernt er Sophie kennen, die ein Literaturstudium abgebrochen hat und sich als talentierte Texterin erweist. Innerhalb von nur drei Tagen einen Hit zu schreiben, erweist sich trotzdem als schwierig – zumal Alex und Sophie so manchen Kampf dabei auszutragen haben.

Das sagt shitesite:

Schon lange gab es keine so originelle Idee mehr für eine romantische Komödie. Mitten ins Herz – ein Song für dich profitiert enorm vom Umfeld der Musikindustrie: Am Beginn steht ein tolles Persiflage-Video, dazu kommt ein toller Soundtrack (die Lieder haben unter anderem Mitglieder der Fountains Of Wayne und von Miike Snow geschrieben, Hugh Grant singt höchstselbst). Grant kann auch als Schauspieler mit peinlichem Hüftschwung und engen Hosen seinen Hang zur Selbstironie ausleben, rundherum regieren Spleens, Egos und Budgets, aber kein bisschen Liebe zur Musik. Großartig überkandidelt und infantil ist dabei Haley Bennett als Cora (“Ich will euch das Dach zeigen. Es ist oben!”), die vor lauter Bauchpinselei aus ihrem Umfeld gar nicht merkt, wie lächerlich sie ist. Famos ist auch die Rolle des selbstverliebten Texters Greg Antonsky (Jason Antoon), der sich viel zu cool für so etwas Sentimentales wie Poesie vorkommt.

Sophie ist die einzige in Mitten ins Herz – ein Song für dich, die eine Ahnung davon hat, was wahre Kunst bedeutet, und was man erschaffen kann, wenn man sie ernst nimmt. Sie vertritt das Genialische und den Perfektionismus, und sie trifft Alex Fletcher, der herrlich oberflächlich und pragmatisch ist, und einfach bloß effektiv und zielgerichtet zu irgendeinem brauchbaren Ergebnis kommen will. Die Dialoge, die sich dabei entspinnen, sprühen vor Witz und können locker mit den besten Screwball-Komödien mithalten.

Für Fans von romantischen Komödien (oder auch nur von Hugh Grant) ist das ein mehr als respektables Vergnügen. Für Musikfreunde ist Mitten ins Herz – ein Song für dich ein Hochgenuss. Der Film ist so, wie ein toller Popsong sein muss: oberflächlich, charmant, unverwechselbar, witzig, intelligent und kurzweilig.

Bestes Zitat:

“Ich bin erstaunlich einfühlend. Ich würde es bei mir selbst anwenden – aber ich habe keine Probleme.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=tiEoMwwk5uM

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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