Sarah (Alexandra Maria Lara) weiß nicht, dass Alex (Matthias Schweighöfer) ein Mann ist.

Rubbeldiekatz

Film Rubbeldiekatz

Sarah (Alexandra Maria Lara) weiß nicht, dass Alex (Matthias Schweighöfer) ein Mann ist.
Sarah (Alexandra Maria Lara) weiß nicht, dass Alex (Matthias Schweighöfer) ein Mann ist.
Produktionsland Deutschland
Jahr 2011
Spielzeit 113 Minuten
Regie Detlev Buck
Hauptdarsteller*innen Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara, Detlev Buck, Maximilian Brückner, Denis Moschitto, Max von Thun, Max Giermann, Susanne Bormann, Milan Peschel, Joachim Meyerhoff, Palina Rojinski
Bewertung

Worum geht’s?

“Ich bin kein schlechter Schauspieler”, sagt sich Alexander Honk immer wieder. Er muss sich das durchaus gelegentlich in Erinnerung rufen, denn mit seiner Karriere läuft es nicht allzu gut, trotz der eifrigen Bemühungen seines Bruders Jürgen, der zugleich sein Manager ist. Als es gerade besonders schlecht aussieht mit Gagen und Engagements, zieht Jürgen allerdings einen dicken Fisch an Land: Alexander darf zum Casting für eine große Hollywood-Produktion über die Nazi-Zeit. Allerdings stellt sich heraus: Die Macher wollen eine Frauenrolle besetzen. Also gibt sich Alexander als Alexandra aus und bekommt tatsächlich die Rolle. Die nächste Schwierigkeit begegnet ihm aber schon am ersten Drehtag: Die weibliche Hauptrolle hat Sarah Voss. Die ist nicht nur ein berühmter Kinostar, sondern hatte auch gerade einen One-Night-Stand mit Alexander. Dass er sich dabei in Sarah verliebt hat und ihr jetzt so nah ist, macht die Sache nicht einfacher.

Das sagt shitesite:

Zu viel, zu lang, zu unausgegoren – das ist die Charakteristik von Rubbeldiekatz. Zum “zu viel” gehören zunächst die großen Namen in Ensemble, die nirgends richtig zusammen finden. Außerdem das Überzeichnete in Figuren wie dem Regisseur, der nichts anderes kann als affektiert sein. Zu lang ist der Film in erster Linie durch reichlich Passagen mit inhaltlichem Leerlauf, hübschen Bildern und meist guter Musik, die in Filmen mit Schweighöfer-Beteiligung fast schon zum Stilmittel geworden sind. Auch die Film-im-Film-Geschichte trägt letztlich zur Trägheit von Rubbeldiekatz bei, weil sie (anders als beispielsweise in Whisky mit Wodka) nicht ausgereizt wird.

Der größte Minuspunkt ist allerdings die Unentschlossenheit dieses Films. Es gibt Schräges, wie man das von Detlev Buck kennt: Einen Hitler-Darsteller, der nach und nach von seiner Figur okkupiert wird, eine sagenhaft penetrante Möchtegern-Freundin von Alex (wunderbar: Susanne Bormann) oder Buck selbst, der als Manager auf dicke Hose machen will und doch immer nur haarscharf über einer Sinnkrise durchs Leben taumelt. Daneben stehen, ohne auch nur halbwegs überzeugend mit den skurrilen Momenten des Films verbunden zu sein, eine klassische (also auch: vorhersehbare) Liebesgeschichte und sagenhaft viele schlechte Witze. Der vollkommen unlustige Maximilian Brückner verdeutlicht dieses Problem ebenso wie der nicht funktionierende Running Gag mit dem Portier vor dem Hotel von Sarah Voss.

Dass hier ein Drehbuch à la Keinorhasen (von Anika Decker) im Nachhinein mit weiteren Ideen angereichert wurde, merkt man Rubbeldiekatz deutlich an. Leider sind die Ideen oft keine guten gewesen, und selbst wenn, passen sie nicht zusammen.

Bestes Zitat:

“Das Problem mit der Mode ist ja auch, dass oben immer die Köpfe rausschauen.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=hm847JiO_Zw

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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