Hingehört: Skid Row – “Thickskin”

Auch auf "Thickskin" zeigen Skid Row keine Spur von Zukunft.
Künstler Skid Row
Album Thickskin
Label SPV
Erscheinungsjahr 2003
Bewertung **

Als Sänger noch Shouter hießen und Slash der liebe Gott war, da hatten Skid Row ihre große Zeit. Das Debütalbum verkaufte 1989 fünf Millionen Exemplare, der Nachfolger Slave To The Grind war Nummer eins in den USA. Mit der Ballade I Remember You verschafften sie sich auch in Europa einige Bekanntheit.

Doch genauso schnell wie die Jungs aus New Jersey gekommen waren, verschwanden sie auch wieder von der Bildfläche. Jetzt sind sie zurück. Nachdem sie schon das Vorprogramm bei der “Farewell Tour” von Kiss bestritten haben, gibt es mit Thickskin auch wieder einen Tonträger. “Dieses neue Album wird Skid Rows Vergangenheit mit der Zukunft verbinden”, erklärt der neue Sänger, pardon: Shouter, Johnny Solinger, der den ursprünglichen Frontmann mit dem bescheidenen Künstlernamen Sebastian Bach ersetzt hat.

Damit liegt er nicht ganz richtig. Von Zukunft kann keine Rede sein. Stattdessen ist Thickskin eine Zeitreise – also zunächst sehr verwirrend, dann aber richtig amüsant. An Gitarrensoli, Double-Bass und vollkommen unironische Kraftmeierei muss man sich erst gewöhnen, zumal der Opener New Generation quasi schon Metal ist.

Doch dann zeigt das Album, wieviel Spaß das so gut wie ausgestorbene Genre “Hardrock” noch machen kann. Thickskin ist keinen Deut schlechter als Skid Rows erfolgreichste Platten. Mit dem famosen I Remember You Two beweisen sie nicht nur, was sie noch drauf haben, sondern sogar Humor und ein gesundes Verhältnis zur eigenen Vergangenheit.

Der Haken bei Zeitreisen (und auch bei Thickskin) ist, dass man immer schon weiß, was als nächstes passieren wird. Doch solche Bedenken zerstreuen gute Songs wie Ghost, See You Around oder Born A Beggar und Kracher wie Mouth of Voodoo oder Down From Underground schneller, als man Guns’n’Roses sagen kann.

Seltsame Idee: Skid Row covern sich auf I Remember You Two selbst:

httpv://www.youtube.com/watch?v=vf56hbCIvVQ

Skid Row bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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