Inside Man

Film Inside Man

Inside Man Review Kritik
Keith Frazier (Denzel Washington, rechts) und John Darius (Willem Dafoe) sollen die Bankräuber fassen.
Produktionsland USA
Jahr 2006
Spielzeit 129 Minuten
Regie Spike Lee
Hauptdarsteller*innen Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster, Willem Dafoe, Christopher Plummer
Bewertung

Worum geht’s?

Dalton Russell ist sicher: Er hat den perfekten Plan. Gemeinsam mit vier Komplizen will er eine Bank in Manhattan ausrauben. Getarnt als Handwerker wollen sie sich hineinschleichen, in ihren Overalls wie für Malerarbeiten werden sie kaum voneinander zu unterscheiden sein. Tatsächlich läuft alles wie am Schnürchen, auch als die Polizei das Gebäude umstellt. Die fünfköpfige Bande nimmt alle Kund*innen und Mitarbeiter*innen als Geiseln, die sich in der Bank aufgehalten haben, und zieht ihnen ebenfalls die Overalls an. Damit ist weder für die Geiseln selbst zu erkennen, wer zu ihnen und wer zu den Bankräubern gehört, noch für die Polizei. Entsprechend ratlos ist Detective Keith Frazier, der damit beauftragt ist, den Bankraub zu beenden und die Täter zur Strecken zu bringen. Er will die Gelegenheit nutzen, um sich zu beweisen, denn gegen ihn laufen interne Ermittlungen. Die bestens vorbereitete Bande um Dalton Russell macht es ihm schwer, auch Querelen mit anderen Behörden schränken seinen Handlungsspielraum ein. Dann wird ihm auch noch die Anwältin Madeline White zur Seite gestellt. Sie soll im Auftrag des Bankdirektors mit den Räubern verhandeln – denn dieser hat in einem Schließfach ein dunkles Geheimnis versteckt.

Das sagt shitesite:

Es gibt ein paar unnötige Nebenschauplätze in Inside Man und die Auftritte mancher Stars (wie Jodie Foster, deren Figur einerseits so dubios und andererseits so offensichtlich ist, dass es dafür nicht unbedingt eine solche Top-Besetzung gebraucht hätte) sind fast verschenkt. Auch der notorische Versuch von Spike Lee, in diese vergleichsweise straighte Heist-Geschichte auch ein paar politische Spitzen hineinzubringen, ist dem Filmvergnügen nicht unbedingt zuträglich. Davon abgesehen gelingt hier aber ein starker Thriller.

Der unterhaltsame Schlagabtausch zwischen den Polizisten, der manchmal fast Sitcom-Charakter erhält, trägt dazu bei, ebenso die erfreuliche, fast Kammerspiel-artige Konzentration auf die Figuren und den Plot statt auf Action und Bombast. Auch das Spiel mit den Zeitebenen ist ein Pluspunkt: Inside Man zeigt nicht nur die Vorgeschichte des Bankdirektors und seine Versuche, diese nicht ans Licht kommen zu lassen, sondern lässt auch Zeugen zu Wort kommen, die im Rückblick über den Banküberfall berichten und dabei den Ermittlern zugleich Klarheit darüber verschaffen sollen, wie der Coup genau ablief und wer tatsächlich bloß Augenzeuge statt Komplize war.

Die größte Stärke des Films ist die große Stärke des Plans der Bankräuber. Der bietet nicht nur Spannung und etliche Überraschungen, sondern sorgt auch für einen Rollentausch: Hier sind die Täter mit maximaler Überzeugung am Werk, dass sie durchkommen werden. Sie agieren souverän, ohne Eile, wohl überlegt – und im Gesicht des glänzend aufspielenden Clive Owen spiegelt sich all das. Umgekehrt sind die Ermittler unsicher und stehen unter Druck, sich bewähren zu müssen. Sie agieren hilflos und müssen jeden Strohhalm greifen, der sich ihnen bietet. Es ist diese Konstellation, die Inside Man im Vergleich zu ähnlichen Werken so besonders gemacht:

Bestes Zitat:

“Wenn Sie mich verarschen wollen, geben Sie sich mehr Mühe!”

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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