Punk, HipHop und reichlich deutsches Liedgut: So wird das Highfield 2015

Fans jubeln beim Highfield Festival
Bis zu 25.000 Fans werden zum Highfield 2015 erwartet. Foto: Highfield Festival

Bei der letzten Zählung (die allerdings schon im Jahr 2000 stattfand) hatte das Örtchen Highfield-Cascade in Maryland/USA genau 1142 Einwohner. Wenn in gut zwei Wochen am Störmthaler See bei Leipzig das Highfield Festival 2015 ansteht, wird diese Zahl sicher weit übertroffen: 25.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr. Damit war das Highfield zum ersten Mal seit dem Umzug aus dem thüringischen Hohenfelden ausverkauft, zudem konnte 2014 der 100.000 Besucher am neuen Standort begrüßt werden. Man darf also wohl behaupten: Das Highfield ist in seiner neuen Heimat angekommen.

Seinem Ruf als größtes Indie-Rockfestival im Osten der Republik wird das Event auch in diesem Jahr gerecht. Vom 14. bis 16. August 2015 sind insgesamt 42 Acts auf zwei Bühnen zu erleben. Ja, richtig gelesen: zwei Bühnen. Dass es hier keine Megalomanie gibt, gehörte schon in den vergangenen Jahren zu den Stärken des Festivals. Genug Platz auf dem Zeltplatz, vor den Bühnen und auch am Strand des Störmthaler Sees – das ist ein angenehmer Kontrast zum Gedränge bei anderen Festivals dieser Größenordnung. Auch beim Ticketpreis bleibt das Highfield vergleichsweise bescheiden: 109 Euro kostet die Karte für alle drei Tage. Tagestickets sind für 69 Euro zu haben.

Fast die Hälfte der Acts (20 von 42) kommen aus deutschen Landen, am Freitagabend sind sogar die Headlinerpositionen fest in ostdeutscher Hand: Clueso beschließt das Programm auf der Blue Stage, ab Mitternacht ist dann Marteria auf der Green Stage zu sehen. Mit K.I.Z. (Samstag) und den Broilers (Sonntag) gibt es zwei weitere einheimische Headliner. Zu den internationalen Zugpferden gehören The Offspring, Interpol und die Dropkick Murphys.

Wer Punkrock mag (neben alten Recken wie John Coffey oder den Satanic Surfers möchte ich vor allem die famosen Apologies, I Have None empfehlen), ist mit dem Programm ebenso gut bedient wie HipHop-Fans (Alligatoah, Prinz Pi, Antilopengang) oder die Freunde britischer Mädchenmusik (The Kooks und The Wombats sollte man sich, nimmt man die sehr spaßigen letzten Tourneen der beiden Bands als Maßstab, auf keinen Fall entgehen lassen).

Etliche Acts spielen bereits zum wiederholten Mal beim Highfield, das 2015 seine 18. Auflage erlebt (also, hüstel, volljährig wird). Von Madsen darf man wieder ein Highlight erwarten, The Subways spielten letztes Mal sogar ein spontanes Konzert auf dem Zeltplatz und The Gaslight Anthem schwärmten mir bei ihrem letzten Gastspiel im Interview noch vor, wie schön es ist, endlich Erfolg zu haben.

Auch Irie Révoltés, die am Sonntag um 17.45 Uhr auf der Blue Stage spielen, sind bereits 2013 am Störmthaler See zu Gast gewesen. „Das Highfield war für uns ein super Festival, das die Musikgenres gut mischt und mit Ständen wie ‚Kein Platz für Nazis’ auch ein klares Statement setzt. Deshalb freuen wir uns, auch dieses Jahr wieder dabei zu sein“, erklärt die Band aus Heidelberg. Ich habe sie gefragt, ob sie für das Highfield 2015 etwas Spezielles vorbereitet haben, und die Antwort lässt erkennen, wie groß die Vorfreude bei ihnen ist: „Wir werden natürlich einen kleinen Vorgeschmack vom neuen Album geben. Außerdem werden wir mit einer neuen Lichtshow und noch mehr Power auf der Bühne diesmal das komplette Festival zum Beben bringen!!! Also: Wechselklamotten mitbringen;)“ Im besten Fall ist das ein Motto, das fürs ganze Festival gelten kann.

Tickets für das Highfield 2015 gibt es hier.

Der offzielle Festival-Trailer.

Homepage des Highfield.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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