The Animals – “Basic”

Künstler*in The Animals

Animals Basic Review Kritik
Vom Hirn wollten die Animals nichts wissen. Ihre Musik richtet sich an die Instinkte.
Album Basic – Original Hits
Label Disky
Erscheinungsjahr 1995
Bewertung

“Wir nannten uns Animals, weil Rock von einfachen, grundlegenden, animalischen Affekten und Bedürfnissen handelt. Die meisten Leute denken bei diesem Namen an Löwen, Tiger, Elefanten und Zoos; für mich bedeutet es aber Schweiß, Sound, Sorgen und Soul”, hat Sänger Eric Burdon einmal erklärt. Insofern kann er sicher auch mit dem Titel dieser Werkschau, Basic, sehr gut leben.

Tatsächlich hatte diese Band aus Newcastle etwas ungemein Direktes, etwas, das nicht ans Gehirn appellierte, sondern die Instinkte weckte. Wohl auch wegen der bedrohlichen Orgelsounds wurde The House Of The Rising Sun ihr größter Hit. Immer wieder schaffte es Produzent Mickie Most, der unverfälschten Stimme von Eric Burdon die richtigen Klänge zur Seite zu stellen. We´ve Gotta Get Out Of This Place wird hektisch, Don´t Let Me Be Misunderstood gleichzeitig paranoid und versöhnlich.

Dass die Animals ihre Stärken vor allem als Interpreten ausspielen konnten, ist spätestens bei ihrer Umsetzung von Sam Cookes Bring It On Home To Me klar. Eric Burdon kommt nicht bis ins Herz des Songs, aber er kämpft sich tapfer außen herum. Der Vergleich mit dem Löwen ist gar nicht so verkehrt. John Lee Hookers Boom Boom wird etwas freier und wilder interpretiert, unter Druck und fordernd. I need you right now / I mean right now / I don´t mean tomorrow / I mean right now / Come on, Come on, shake it up, baby. “The Animals” heißen sie ja schließlich auch wegen ihres Aussehens und der wilden Bühnenshow.

Nur drei Eigenkompositionen haben es auf die Werkschau geschafft. Club A Go-Go ist eine Hommage an den Laden in Newcastle, in dem sie schon vor den ersten Plattenaufnahmen in den frühen 1960ern lokale Helden waren. Damals zwar nur als B-Seite veröffentlicht, aber durchaus den Vorbildern gewachsen. Denen wird dann auf The Story Of Bo Diddley reichlich gehuldigt. Historisch ungemein wertvoll, und dazu eine Riesennummer. Genau wie das spröde I´m Crying, das unbändige She Said Yeah und It’s My Life, der letzte große Hit. Stets kniet sich die Band voll rein, immer gibt Eric Burdon alles. Keine Frage: Diese Jungs haben geliebt, was sie taten.

Ein irres Video zu We’v Gotta Get Out Of This Place. Als hätte Hitchcock den Beat Club erobert:

httpv://www.youtube.com/watch?v=jxNEiZhpinY

Die Animals gibt es zwar nicht bei MySpace, aber Eric Burdon hat ein Profil.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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