Draufgeschaut: Jersey Girl

Ollie Trinke (Ben Affleck) muss seine Tochter (Raquel Castro) alleine großziehen.
Ollie Trinke (Ben Affleck) muss seine Tochter (Raquel Castro) alleine großziehen.
Film Jersey Girl
Produktionsland USA
Jahr 2004
Spielzeit 98 Minuten
Regie Kevin Smith
Hauptdarsteller Raquel Castro, Ben Affleck, Jennifer Lopez, Liv Tyler, George Carlin, Will Smith, Jason Biggs
Bewertung ***

Worum geht’s?

Ollie Trinke ist PR-Berater bei einer Plattenfirma in New York und hat vieles, was die meisten Leute für Glück halten: eine tolle Wohnung, eine schöne Frau und einen Job, der ihm Anerkennung bringt. Doch als seine Frau bei der Geburt des ersten Kindes stirbt, wirft das den smarten Manager aus der Bahn. Als alleinerziehender Witwer ist er überfordert – Ollie verliert seinen Job und zieht zurück nach New Jersey zu seinem Vater. Dort wird er nach und nach vor die Frage gestellt, ob die Vorstadt-Idylle nicht lebenswerter ist als der Versuch, sich ständig in sein altes Leben nach Manhattan zurückzusehnen. Nicht nur von seiner Tochter Gertie, die sich in New Jersey wohl fühlt. Sondern auch von Maya, dem Mädchen aus der Videothek, das in Ollie die Idee weckt, dass echter Sex womöglich besser wäre als regelmäßig Pornos auszuleihen.

Das sagt shitesite:

Jersey Girl lebt von der seltsamen Kombination aus einer sehr konventionellen, sentimentalen Geschichte und dem Mut, gelegentlich und genüsslich die Grenzen von Hollywood-Klischees zu überschreiten. Wenn Ollie Trinke einen Porno-Fragebogen ausfüllen soll oder seine Tochter (umwerfend: Raquel Castro, die als damals Neunjährige quasi im Alleingang für unsagbar niedliche Vater-Tochter-Szenen sorgt) bei einer Schulaufführung sogar Kehlen aufschlitzen lässt, dann sind das feine Spitzen. Auch die Cameo-Auftritte von Will Smith oder Matt Damon sorgen für gehobenes Amüsement. Trotzdem bleibt Jersey Girl nur solide. Denn die zugrunde liegende Geschichte von Schein und Sein, vom Konflikt zwischen Glitzerwelt und Bodenständigkeit, ist dann doch ein bisschen zu eindimensional. Und Ben Affleck als Hauptdarsteller nimmt man nicht wirklich ab, dass er hier sein Ego, seinen Traum von Selbstverwirklichung, letztlich sein Leben mühsam niederringen muss.

Bestes Zitat:

Will Smith spricht über sich selbst: “Ich bin ja dafür bekannt, dass mein Verstand nicht meine starke Seite ist. Im Gegensatz zu meinem fantastischen Aussehen und meiner überirdischen Ausstrahlung. Von meinem tierischen Gehänge mal ganz abgesehen.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=VRZ_UFmNjyQ

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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