Draufgeschaut: My Week With Marilyn

Film My Week With Marilyn

Szene aus dem Film My Week With Marilyn Schulhof Internat
Colin (Eddie Redmayne, rechts) bandelt mit Marilyn Monroe (Michelle Williams) an.
Produktionsland Großbritannien
Jahr 2011
Spielzeit 99 Minuten
Regie Simon Curtis
Hauptdarsteller Michelle Williams, Eddie Redmayne, Kenneth Branagh, Judi Dench, Emma Watson, Zoë Wanamaker, Dougray Scott
Bewertung

Worum geht’s?

Marilyn Monroe ist längst die berühmteste Frau der Welt, als sie 1956 für Dreharbeiten nach England kommt. Selbst die Königin Elizabeth II. erkennt das an. Mit der Crème de la Crème der britischen Schauspielergilde steht sie für die Komödie Der schlafende Prinz vor der Kamera. Mit ihren Allüren bringt sie ihre Co-Stars und den gesamten Stab allerdings gehörig ins Schwitzen – und zweifelt zudem immer wieder an ihrem Talent. Ausgerechnet ein Handlanger wird für sie zu einer wichtigen Stütze: Colin ist ein junger Mann aus gutem Hause, der seit langem von einem Job im Kinogeschäft träumt und sich bei diesem Dreh erstmals als Regieassistent versuchen darf. Er kommt Marilyn Monroe näher, als er je zu träumen gewagt hätte.

Das sagt shitesite:

Gleich in mehrfacher Hinsicht ist My Week With Marilyn eine Hommage. Natürlich an Marilyn Monroe selbst, die Filmemacher Colin Clark, auf dessen Memoiren die Geschichte beruht, tatsächlich während der Dreharbeiten 1956 kennengelernt haben soll. Zudem aber auch an die Kunstform Film. Und nicht zuletzt an das Konzept der Filmdiva an sich.

MM, meisterhaft gespielt von Michelle Williams, erscheint dabei als dessen ultimative Verkörperung. Sie ist unsicher und glamourös, sie ist Opfer ihres Ruhmes und badet doch in ihm. Nicht zuletzt ist sie eine Verführerin, die ahnt, dass eben ihre Unwiderstehlichkeit sie ins Verderben führen wird. Doch sie kann die eigene Unwiderstehlichkeit ebenso wenig verhindern wie sie die Lust aufs Verführen unterdrücken kann.

Das ist kein allzu überraschendes Porträt von Marilyn Monroe, auch an anderen Stellen hätte der Film – bei all dem gelegentlichen Witz und der sehr wohligen Atmosphäre, die er zu bieten hat – ein paar mehr Grautöne gebrauchen können. Das gilt für Colin, der gerade deshalb das Vertrauen der Diva gewinnt, weil er zugleich Kind und Gentleman zu sein scheint. Es gilt auch für das Gebaren am Filmset, wo sich Manager, Schauspieltrainer, Bewunderer und Altmeister einen ziemlich vorhersehbaren Wettkampf in den Disziplinen Jugend, Talent, Professionalität und Ehrgeiz liefern.

Amüsant ist all das trotzdem, gerade weil My Week With Marilyn im Kern davon erzählt, was Schauspiel und Kino ebenso ausmacht wie das Strahlen eines Filmstars: die Kraft der Illusion.

Bestes Zitat:

„Beim Schauspiel geht es um die Wahrheit. Und wer die vortäuschen kann, der kann Karriere machen.“

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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