Draufgeschaut: Unter die Haut

Neil (Joseph Gordon-Levitt, rechts) verliebt sich als kleiner Junge in seinen Baseballtrainer.
Neil (Joseph Gordon-Levitt, rechts) verliebt sich als kleiner Junge in seinen Baseballtrainer.
Film Unter die Haut
Film Mysterious Skin
Produktionsland USA/Niederlande
Jahr 2004
Spielzeit 105 Minuten
Regie Gregg Araki
Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt, Brady Corbet, Jeffrey Licon, Mary Lynn Rajskub, Elisabeth Shue, Bill Sage, Michelle Trachtenberg
Bewertung ***1/2

Worum geht’s?

Seit er acht Jahre alt ist, hat Brian immer wieder seltsame Blackouts und bekommt plötzlich Nasenbluten. Alles fing an einem regnerischen Abend nach einem Baseballspiel an – und bald denkt Brian, er sei damals von Aliens entführt worden. Auf der Suche nach der Wahrheit über jenen Abend stößt Brian auf Neil, der damals ebenfalls im Baseball-Team war und sich jetzt als schwuler Stricher in New York durchschlägt. Brian ahnt, dass Neil vielleicht der Schlüssel zu seinem Geheimnis sein kann – und als sie sich treffen, öffnet Neil ihm auf schmerzhafte Weise die Augen.

Das sagt shitesite:

Erstaunlich leicht und ohne erhobenen Zeigefinger nähert sich Unter die Haut einem Tabuthema: Pädophilie. Neil und Brian wurden beide missbraucht, und beide sind sich lange Zeit nicht im Klaren über die Folgen. Doch gerade, weil sie selbst keine Anklage erheben, sondern in Passivität, Schicksalsergebenheit, Scham und Schuldgefühle verfallen, zeigt Unter die Haut, wie unbarmherzig und nachhaltig ihnen Gewalt angetan wurde. Das ist vor allem deshalb so schmerzhaft anzuschauen, weil der Film streng in der Perspektive der herausragend gespielten Opfer bleibt, die sich erst sehr spät selbst eingestehen können, dass sie Opfer sind.

Bestes Zitat:

“Wo bei normalen Menschen das Herz ist, existiert bei Neil McCormick ein gähnendes schwarzes Loch. Und wenn du nicht aufpasst, wirst du hineinfallen und auf ewig verloren sein.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=5Lp5v4oQZRw

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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