Futter für die Ohren mit Fettes Brot, Bodi Bill und Clap Your Hands Say Yeah

Fettes Brot machen Pause, verschenken aber noch einen Remix. Foto: Verstärker
Fettes Brot machen Pause, verschenken aber noch einen Remix. Foto: Verstärker

Schräge Posaunen, cooler Gesang, komplexe Beats – so klingt das neue Album von Bodi Bill, und so klingt auch der Titelsong What?, den man hier herunterladen kann. Mit seinem geheimnisvollen Text und der enormen Eleganz ist das Stück auch längst zum einem Höhepunkt im Live-Programm der Berliner geworden. Zu bewundern demnächst übrigens auch auf dem Melt! ****

Dort im Einsatz sein werden auch die Jungs von Digitalism. Die haben mit I Love You, Dude gerade einen würdigen Nachfolger für das Debüt Idealism vorgelegt. Das Album enthält auch das bereits von EP bekannte Blitz, dessen Moonlight-Matters-Remix freundlicherweise gerade hier vom Kitsuné-Label verschenkt wird – im Austausch gegen eine E-Mail-Adresse. „Ich bin froh, dass wir mit beiden Formaten arbeiten können. Auf dem Album hat man die Albumversion, und auf die 12“ kann man dann noch eine paar andere Mixes packen, die mehr cluborientiert sind“, hat mir Aki Tuefekci unlängst im Interview erzählt – der Blitz-Remix ist mit ein bisschen Kraftwerk und ein bisschen Daft Punk der beste Beweis dafür. ***

In puncto Remix sind auch Fettes Brot trotz ihrer angekündigten Schaffenspause noch aktiv. Eine neue Abmischung von Lieber verbrennen als erfrieren (im Original der Opener des 2008er Albums Strom und Drang) verschenken sie auf ihrer Homepage. Der Remix hat sowohl textlich als auch musikalisch den Schwung von Schwule Mädchen oder Da Draußen. Großer Spaß. ***

Wer schon jetzt wissen will, wie das womöglich doch noch irgendwann kommende Soloalbum von Noel Gallagher klingen könnte, dem sei Wake And Be Fine von Okkervil River ans Herz gelegt. Das Stück vom aktuellen Album I Am Very Far vereint Wucht mit Komplexität, und die Band aus Texas hat für dieses Ergebnis eine Heerschar an Musikern (zwei Schlagzeuger, zwei Pianisten, zwei Bassisten, sieben Gitarristen) in einen Raum gesperrt, wo sie eine Woche lang immer wieder denselben Song spielen mussten, bis der ultimative Take im Kasten war. Hat sich gelohnt, würde ich sagen. Auf der Homepage von Okkervil River kann man den Song (ebenfalls bei Hinterlassen einer E-Mail-Adresse) kostenlos herunterladen. ***

Richtig großzügig zeigt sich Bat For Lashes. Gleich zehn Songs, allesamt Coverversionen, bietet die auch als Natasha Khan bekannte Engländerin auf der Website von Stereogum zum Gratis-Download an. Zu den Höhepunkten zählt Use Somebody, das all die Wucht des Kings-Of-Leon-Originals verliert und stattdessen zur Orgelballade wird. Auch die irre intensive Version von Bruce Springsteens I’m On Fire ist auf jeden Fall eine Entdeckung. Außerdem dabei: zweimal The Cure, Radiohead und die Eurythmics. Insgesamt: ***1/2

Lange haben Clap Your Hands Say Yeah nichts mehr von sich hören lassen. Am 9. September wird nun ihr neues Album Hysterical erscheinen. Und weil auch das noch ziemlich lange hin ist, gibt es einen Appetithappen. Der Album-Opener Same Mistake ist schon jetzt auf der Homepage der Band kostenlos zum Herunterladen verfügbar. Im Gegensatz zu Some Loud Thunder, dem ersten Track vom letzten Album, klingt das Lied erfreulicherweise nicht nach kaputten Lautsprechern, sondern mit Discobeat und Alec Ounsworths gewohnt nöligem Gesang erfreulich frisch. ***1/2

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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