Hingehört: Chinah – “Once The Lights Are On”

Künstler Chinah

Once The Lights Are On Chinah Rezension Kritik
In Dänemark gibt es “Once The Lights Are On” schon länger, jetzt kommt die EP auch bei uns raus.
EP Once The Lights Are On
Label Humming Records
Erscheinungsjahr 2016
Bewertung

Gefühl ist eine wichtige Sache für Chinah. Can’t Remember How It Feels heißt die aktuelle Single des Trios aus Kopenhagen, die in Deutschland übermorgen erscheint. Gleichzeitig wird die Debüt-EP Once The Lights Are On auch bei uns veröffentlicht und unterstreicht die Bedeutung des Emotionalen. Auch hier zeigt sich das schon in einem der Songtitel (If You Can Feel This heißt der minimalistische, an The XX erinnernde Schlusspunkt der EP), vor allem aber im Sound. Chinah machen Popmusik, die durchaus ins Radio will, sind sich aber viel zu fein, so ordinär und anbiedernd aufzutreten wie viele andere dort.

Frontfrau Fine Glindvad, Gitarrist Simon Kjær (er spielt auch in der Liveband von Sekuoia) und Schlagzeuger Simon Andersson lassen digital geprägten Pop mit etlichen Elementen aus R&B aufeinander treffen. Das klingt manchmal wie eine intelligente Ballade im Stile von Robyn (Colder), manchmal so, als seien TLC plötzlich absolut geschmackssicher geworden (Minds) und in Never The Same sogar so, als hätten En Vogue die Elektronik für sich entdeckt.

We Go Back, das die EP eröffnet, ist prototypisch für den Charakter von Once The Lights Are On: schick, angenehm zurückhaltend und erfreulich abwechslungsreich – bis der Track dann am Ende sogar seine Zähne zeigt. Auch wenn Fine Glindvad in Away From Me immer wieder “You can always walk away from me” singt, liegt nicht nur viel Gefühl darin, sondern auch jede Menge Stolz.

Für 2017 haben Chinah bereits eine neue EP angekündigt, und man darf das als sehr erfreuliche Nachricht auffassen. Denn was die drei Dänen hier bieten, ist wunderbarer Pop, der dich nicht wegpusten will, sondern umschmeicheln.

Chinah spielen beim Reeperbahn-Festival.

Chinah bei Facebook.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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