Sheryl Crow – “The Very Best Of”

Künstler Shery Crow

Das “Very Best Of” von Sheryl Crow kommt ein bisschen zu spät.
Album The Very Best Of
Label A & M
Erscheinungsjahr 2003
Bewertung

Ein Greatest-Hits-Album. Weil das Managment meinte, es sei ein guter Zeitpunkt dafür. Kurz vor Weihnachten und an diesem Punkt der Karriere. Sheryl Crow hat damit kein Problem. Es sei eine gute Möglichkeit, einen Abschnitt zu beenden und danach noch einmal ganz neu zu beginnen.

Das stimmt zwar, doch (auch) dann ist der Zeitpunkt für diese Werkschau falsch gewählt. Denn tabula rasa hatte Sheryl Crow bereits mit dem Jahrtausendwechsel gemacht. Und der Neuanfang war eigentlich schon das letzte Album C’mon C’mon. Wenn man dann trotzdem ein Greatest-Hits-Album veröffentlicht, sollte wenigstens die nur als Single erschienene famose Coverversion von Sweet Child O’ Mine drauf sein. Fehlt aber.

Stattdessen gibt es das mittelmäßige It’s So Easy vom letzten Album, bei dem für den deutschen Markt das schiefe Nuscheln von Wolfgang Niedecken die Original-Vocals von Don Henley ersetzt. Und eine neue Aufnahme des grandiosen Titeltracks des letzten Werks, den die Corrs hier (trotz zäher Versuche) immerhin nicht kaputtdudeln.

Ansonsten gibt es an The Very Best Of Sheryl Crow allerdings wenig herumzunörgeln. Wie keine andere Künstlerin hat es die ehemalige Musiklehrerin geschafft, ein unglaubliches Qualitätsniveau zu halten, zehn Jahre lang klasse Songs und reichlich Hits abzuliefern. Auf der Werkschau gibt es erstaunlich viel Frühwerk (gleich fünf Stücke vom Tuesday Night Music Club), dazu Crow poppig (Soak Up The Sun, Everyday Is A Winding Road, A Change Would Do You Good), rockend (If It Makes You Happy, There Goes The Neighbourhood) und reif (My Favourite Mistake, Home).

Natürlich sind auch zwei neue Songs dabei: eine gelungene, weil sanft modernisierte Version von The First Cut Is The Deepest als Single und das etwas mediokre Light In Your Eyes, schließlich das rührende Duett mit Kid Rock, Picture. Unterm Strich ein fragwürdiger, aber repräsentativer Querschnitt. Zumindest für Einsteiger.

Vom süßen Picture gibt es hier eine Live-Version, weil Kid Rock da noch ein bisschen beknackter aussieht als sonst:

httpv://www.youtube.com/watch?v=hMiSZzHvBeM

Sheryl Crow bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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