Man Without Country – “Entropy Pt. 1”

Künstler Man Without Country

Man Without Country Entropy Pt. 1 Review Kritik
Recycling ist das Prinzip von “Entropy Pt. 1”.
EP Entropy Pt. 1
Label Lost Balloon
Erscheinungsjahr 2013
Bewertung

Viel Lob bekamen Man Without Country im Jahr 2012 für ihr Debütalbum Foe. Ryan James und Tomas Greenhalf, die das Duo aus Wales bilden, waren offensichtlich auch selbst sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Denn einige der Elemente aus dieser Platte finden sich auch auf der EP Entropy Pt. 1 wieder, die im Jahr darauf erschien. “Wir haben einige unserer alten Ideen noch einmal überarbeitet, haben Samples aus alten Drumcomputern herausgekramt, von Klavieraufnahmen und auch von dem Material für Foe. Das alles haben wir dann manipuliert und neu wieder zusammengesetzt, um diese neue Musik zu erschaffen”, sagt Thomas Greenhalf über den Ansatz für die vier Songs.

Entropy Pt. 1 ist entsprechend auch stilistisch nahe am ersten Album des Duos. Auch hier fügen Man Without Country sehr gekonnt eingängige und epische Momente zueinander, spielen mit Elektronik, Shoegaze und neuen Elementen. Claymation eröffnet die EP mit typischen Synthiepopsounds, das Schlagzeug ist sehr dominant, die anderen Elemente inklusive des Gesangs sind eher sphärisch. In Oil Spill wabert alles um einen kräftigen Beat herum, der beinahe in der Nähe von Industrial verortet werden könnte, die übrigen Instrumente scheinen sich manchmal an diesen anzunähern, manchmal vor ihm auf der Flucht zu sein.

In Catfish wird die Stimmung etwas weniger bedrohlich, auch wenn Ryan James die gespenstische Aufforderung „Go throw your money on a dead horse“ ausspricht. Sein Gesang wagt sich hier ins Zentrum, unterstützt durch Lisa Alma als Gast. Deadsea beschließt die EP langsam, verträumt und über weite Strecken instrumental – die oft genannten Vergleiche zu Röyksopp sind hier am offensichtlichsten. Die Idee, eine Kontinuität ins eigene Werk zu bringen, sollten Man Without Country dann auch konsequent fortsetzen: Zwei Jahre nach Entropy Pt. 1 gab es das zugehörige Album, auf dem alle vier Tracks ebenfalls drauf waren.

Für ein Hochschul-Projekt entstand dieses Video zu Oil Spill.

Website von Man Without Country.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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