Jens Balzer – „Pop“
Auf Pop als Panorama der Gegenwart blickt Musikkritiker Jens Balzer. Das ist oft unterhaltsam – kreist aber viel zu sehr um seinen eigenen Geschmack.
Manche nennen es Popkultur: Musik, Film, Bücher, Leipzig
Auf Pop als Panorama der Gegenwart blickt Musikkritiker Jens Balzer. Das ist oft unterhaltsam – kreist aber viel zu sehr um seinen eigenen Geschmack.
„Hören Sie drei Minuten lang konzentriert dieser Platte zu!“ Das zweite Album von Small Black ist so verträumt, dass daraus eine ziemlich schwierige Aufgabe wird.
Zwölf Jahre saß Dom Hemingway im Gefängnis, weil er nach einem Raub seine Komplizen nicht verraten wollte. Als er rauskommt, will er nicht nur seinen Anteil an der Beute, sondern möglichst aus den ganzen Spaß, den er verpasst hat, nachholen. Daraus wird ein sehr unterhaltsamer Film und eine unvergessliche Rolle für Jude Law.
Offensichtlich wollten The Temper Trap auf ihrem dritten Album alles richtig machen. Das Ergebnis ist meist ein halbgares Sowohl-als-Auch.
Piraten aus Somalia greifen ein amerikanisches Containerschiff an und entführen dann den Kapitän. „Captain Phillips“ macht daraus ein spannendes, erschütterndes Doku-Drama – allerdings mit ein wenig viel (im Wortsinne) Schwarz-Weiß-Malerei.
Mit „Hit Reset“ haben The Julie Ruin rund um Kathleen Hanna ein Album gemacht, auf dem immer Action und niemals Stillstand herrscht, das stets kurzweilig ist, aber in keinem Moment unreflektiert.
Eine Schriftstellerin empfängt einen Reporter zum Interview. Was Rudi Gaul aus dieser Ausgangssituation macht, ist phänomenal, klug und doppelbödig.
Der Islaänder Júníus Meyvant bietet auf seinem ersten Album eine schöne Kombination aus Handwerk und Innigkeit, Schönheit und Dynamik.
Toleranz ist gar nicht so einfach, auch wenn man sich bemüht – rund um diesen Gedanken kreist die Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“. Das ist manchmal wirklich witzig, bedient aber oft auch Vorurteile, statt sie aufzuheben.
Melodien, Harmonien und Opulenz kombinieren Bosco Rogers auf ihrem Debütalbum mit Spaß an Psychedelik – und einer erfreulichen Programmatik.
Selbstversuch, Teil 2: Ich bin der erste Gast im Club und beobachte, wie/ob die Party in Schwung kommt. Heute: Täubchentanz, und zwar unter erschwerten Bedingungen.
Das zweite Album von Pinegrove ist ein gnadenlos schönes Americana-Fest: Manchmal werden die Songs auf „Cardinal“ mit jeder Sekunde intensiver, rührender und packender.
Auf dem zweiten Album von Emika kann man miterleben, was passiert, wenn Musik im Glauben an ihre eigene Bedeutsamkeit ertrinkt.
Nach langjähriger Ehe kaufen Matthieu und Madeleine ein Haus auf dem Land – und entdecken dort die Reize des Partnertauschs. „Malen oder Lieben“ erzählt das erfreulich sinnlich und zurückhaltend.
Auf „Good Karma“ klingen Roxette erstmals so einfallslos und beliebig, wie ihre Kritiker ihnen das seit 30 Jahren vorwerfen.