Mausi – “My Friend Has A Swimming Pool”

Künstler*in Mausi

Mausi My Friend Has A Swimming Pool Review Kritik
“My Friend Has A Swimming Pool” blieb lange das letzte Lebenszeichen von Mausi.
Single My Friend Has A Swimming Pool
Label Relentless Records
Erscheinungsjahr 2014
Bewertung

Als Mausi im August 2014 diese Single (und dann gleich dazu auch drei Remixes) veröffentlichten, war noch von einem Album die Rede, das bis Ende des Jahres folgen sollte. Daraus wurde bekanntlich nichts. My Friend Has A Swimming Pool blieb drei Jahre lang das einzige musikalische Lebenszeichen das Quartetts, das aus dem italienischen Geschwisterpaar Daisy und Thomas Finetto sowie den beiden Briten Benji Huntrods (Schlagzeug) und Ben Brown (Gitarre) besteht. Famous hieß die Single, die dann 2017 folgte. Aber eine sehr gute Chance auf ihren Ruhm hatten Mausi durch die lange Pause verspielt – von ihnen selbst erklärt nicht etwa durch fehlende Produktivität, sondern durch Ärger mit der Musikindustrie und die eigene, jugendliche Naivität, nachdem sie sich an der Uni in Newcastle kennen gelernt und dann einen gemeinsamen Sommer in Mailand verbracht hatten.

Wie schade das für sie und uns ist, bringt My Friend Has A Swimming Pool schnell in Erinnerung. Der Song strotzt vor Bass, Groove und Heiterkeit. Frontfrau Daisy Finetto singt vom Trinken schon tagsüber, von der folgenden Party am Abend und dem Nacktbaden in der Nacht. Das klingt nicht nur nach dolce vita und den schicken, reichen Freunden, die wir alle nie hatten, sondern auch ein wenig, als hätte jemand Icona Pop mit noch mehr Hedonismus und ein bisschen Italo Disco überschüttet. Der Track, produziert von Mark Ralph (Hot Natured, Clean Bandit, Hot Chip, Jagwar Ma), ist immer sehr cool, manchmal sogar entspannt, aber in den richtigen Momenten atemlos.

Die drei hier enthaltenen Neubearbeitungen sind durchweg hörenswert, auch weil sie jeweils andere Facetten von My Friend Has A Swimming Pool herausstellen. Der Magician Remix erhöht den Glamour-Anteil etwas, der Song scheint hier nicht mehr im Freien zu spielen, sondern eher im Club. Die Interpretation von Nathan C macht den Song unter anderem mit ein paar Justice-Referenzen noch plakativer und muskulöser, hätte aber nicht unbedingt auf mehr als fünf Minuten ausgedehnt werden müssen. Der Star Slinger Remix scheint sich dann gechillt in die Hängematte zu legen, nimmt Beat und vor allem Gesang zurück und setzt an diese Stelle zusätzliche Filter und ganz viel Atmosphäre.

Die Statisten fürs Video zu finden, war bei diesem Script bestimmt nicht schwierig.

Mausi bei Twitter.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

Alle Beiträge ansehen von Michael Kraft →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.