Hingehört: The BossHoss – „Live It Up“

Damit "Live It Up" als Single zündet, muss erst ein Remix her.
Damit „Live It Up“ als Single zündet, muss erst ein Remix her.
Künstler The BossHoss
Single Live It Up
Label Island
Erscheinungsjahr 2012
Bewertung ***

Im Hause BossHoss scheint man ein kleines Problem mit dem Qualitätsmanagement zu haben. Das meint nicht unbedingt, dass das Septett in letzter Zeit an Geschmacksverirrung leidet oder plötzlich nur noch Mist veröffentlicht. Aber dass die BossHoss nicht immer den richtigen Blick für den ultimativen Take haben.

Beispiel 1: Do You Wanna Touch Me, ihre Coverversion des Gary-Glitter-Songs, aufgenommen gemeinsam mit den Eagles Of Death Metal. Auf die Black Edition ihres aktuellen Albums Liberty Of Action packten die Urban Cowboys eine recht lahme Version des Lieds. Die deutlich bessere Aufnahme findet sich nur auf der beigelegten DVD.

Beispiel 2: Live It Up. Den Track fanden BossHoss zwar (mit Recht) stark genug, um ihn als dritte Single aus Liberty Of Action auszukoppeln. Damit das richtig zünden kann, musste allerdings ein Remix her, der das Potenzial des Songs erst wirklich zur Geltung bringt. Der Single-Mix wird ein Stück kürzer und in der Tat ein gutes Stück krachiger als die Albumversion.

Am Anfang ist die Slidegitarre weg, dafür sind Scratches dazugekommen. Vor dem ersten Refrain fehlt jetzt der Teil mit der Mundharmonika. Stattdessen hat Live It Up nun eine satte Bläserdosis bekommen und durch ein neues Mastering deutlich mehr Wumms.

So strahlen die typischen BossHoss-Elemente, die hier allesamt vereint sind, noch ein bisschen heller: Country- und Mariachi-Feeling, reichlich Coolness, ein HipHop-Beat und nicht zuletzt auch noch ein augenzwinkernder „Hey Ho“-Chor. Da dürften Everlast oder Kid Rock durchaus neidisch werden.

„Inhaltlich geht es in dem Track um zwei Herzen, die oftmals in der gleichen Brust schlagen. Das eine Herz will immer mehr, immer größer, immer weiter und immer schneller. Während das andere Herz ganz zufrieden und cool mit sich ist. Der typische Zwiespalt, der sich manchmal im Leben auftut“, erklärt Hoss Power die Idee hinter dem Song, den er geschrieben hat.

Im Vergleich zum arg poppigen L.O.V.E. ist das in jedem Fall die deutlich bessere Single und im Vergleich zu Don’t Give Me That hat der Song auch ein gutes Stück mehr Tempo und Punch. Da bleibt nur noch die Frage offen: Warum BossHoss nicht schon für das Album dieser Mix eingefallen ist.

Ein Making Of zum Video von Live It Up:

httpv://www.youtube.com/watch?v=uxVPpg-VYfw

Homepage von The BossHoss.

 

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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