Frühstück bei Tiffany

Film Frühstück bei Tiffany

Frühstück bei Tiffany Kritik Rezension
Paul Varjak (George Peppard) ist der neue Nachbar von Holly Golightly (Audrey Hepburn).
Produktionsland USA
Jahr 1961
Spielzeit 110 Minuten
Regie Blake Edwards
Hauptdarsteller Audrey Hepburn, George Peppard
Bewertung

Worum geht’s?

Aus schwierigen Verhältnissen hat sich Holly Golightly befreit und führt nun ein leichtes Leben in New York. Sie lässt sich von Männern ausführen und aushalten, feiert wilde Partys und scheint als einzige Verpflichtung in ihrem Leben den Versuch zu betrachten, ihren Nachbarn Mr. Yunioshi um den Verstand zu bringen, weil sie immer wieder ihren Haustürschlüssel vergisst und dann bei ihm klingeln muss, oder weil geprellte Verehrer vor ihrer Tür stehen und das ganze Haus in Aufruhr versetzen. Als ein neuer Nachbar einzieht, scheint Holly einen Freund gefunden zu haben: Zum Schriftsteller Paul Varjak hat sie schnell Vertrauen gefasst, nicht nur, weil er ihrem Bruder Fred ähnlich sieht. Paul ist zunächst verwundert über Hollys Lebenswandel, fühlt sich dann aber zu ihr hingezogen. Sie werden endgültig Verbündete, als Hollys altes Leben in Texas plötzlich wieder eine Rolle spielt, und als Holly kurz darauf sogar ins Visier der Polizei gerät.

Das sagt shitesite:

Das wohl schönste Element an Frühstück bei Tiffany ist die Leichtigkeit, mit der hier vergleichweise schwierige Themen (versteckte Prostitution, Mafia-Machenschaften und etwas, was wir heute Kinderheirat nennen würden) angegangen und psychisch hochgradig labile Charaktere ins Bild gesetzt werden. Der Film weicht die drei Jahre zuvor erschienene Novelle von Truman Capote, die als Vorlage diente, zwar deutlich auf und ist auch noch so eigensinnig, ein anderes Ende umzusetzen. Dennoch gibt er hier sehr freimütige Dialoge, erst recht für die Maßstäbe der gerade beginnenden 1960er Jahre.

Das zweite Highlight ist Audrey Hepburn in der Rolle, die ihre berühmteste werden sollte: Wie sie zwischen tragisch und lustig schwankt, zugleich elegant und hilflos ist, entschlossen und zerstreut, berechnend und überdreht, ist eine wahre Freude. Heute würde man bei einem Charakter wie Holly Golightly vielleicht das Wort “Borderline” heranziehen, in Frühstück bei Tiffany wirkt dieses Wesen einfach nur zum ins Herz schließen. Dazu trägt auch die dritte große Stärke des Films bei, nämlich die tolle Ausstattung. Dass viele Szenen, Requisiten und Kostüme (und nicht zuletzt Henry Mancinis Titelsong Moon River) aus diesem Film zu Klassikern geworden sind, ist kein Zufall: Mit viel Sinn für ästhetische Details wird hier eine Scheinwelt entworfen, die genau den Lebenslügen von Holly und Paul entspricht. Auch, weil das heute weiterhin todschick aussieht, ist Frühstück bei Tiffany ein Klassiker geworden.

Bestes Zitat:

“Es ist ganz nützlich, wenn man überall für verrückt gehalten wird.”

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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