Draufgeschaut: Maria voll der Gnade

Maria (Catalina Sandino Moreno, rechts) und Blanca (Yenny Paola Vega) verdienen ihr Geld als Drogenkuriere.
Maria (Catalina Sandino Moreno, rechts) und Blanca (Yenny Paola Vega) verdienen ihr Geld als Drogenkuriere.
Film Maria voll der Gnade
Produktionsland Kolumbien
Jahr 2004
Spielzeit 97 Minuten
Regie Joshua Marston
Hauptdarsteller Catalina Sandino Moreno, Yenny Paola Vega, Guilied Lopez, Patricia Rae, Orlando Tobon, John Alex Toro
Bewertung ***

Worum geht’s?

Maria lebt in einem kleinen Ort in Kolumbien. Sie ist 17, ihr Job ist langweilig, ihr Freund ist unsensibel, ihre Familie voller Kleingeister. Als sie auch noch schwanger wird, tritt ihr die Perspektivlosigkeit ihres Lebens noch deutlicher vor Augen. Als sie den lebenslustigen Franklin kennen lernt, weist der ihr einen verlockenden, aufregenden Ausweg: Sie könnte ein Vermögen verdienen, wenn sie Drogen schluckt und sie so in die USA schmuggelt. Doch Maria hat keine Ahnung, in welche Gefahr sie sich dabei begibt.

Das sagt shitesite:

Für Maria voll der Gnade griff Regisseur Joshua Marston wahre Begebenheiten auf. Das ist fast schon der Schlüssel zum Erfolg für diesen Film. Denn so banal die Geschichte von der verzweifelten Dorfschönheit auch ist, die sich von einem zwielichtigen Typ auf einem Motorrad auf die schiefe Bahn bringen lässt: Maria voll der Gnade ist ganz nah dran an der Problematik, ohne jemals zu melodramatisieren. Der Film lässt die Bilder sprechen, die Momente des Schweigens sind hier oft am eindrucksvollsten – auch, weil nicht übertrieben, sondern einfach dargestellt wird. So entsteht eine Botschaft, die neben der starken Leistung von Hauptdarstellerin Catalina Sandino Moreno am meisten beeindruckt: Alle handeln hier so schlüssig und aus so großer Notwendigkeit heraus, dass es am Ende von Maria voll der Gnade zwar einige Opfer gibt, aber keine Schuldigen.

Bestes Zitat:

“Ich werde nie vergessen, wie es war, als ich zum ersten Mal zum Postamt gegangen bin, um meiner Familie Geld zu schicken. Dein Herz fühlt sich so groß an, als würde es nicht mehr in die Brust passen.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=RZlgZGMVFFs

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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