Ein letzter Kuss

Film Ein letzter Kuss

Carlo (Stefan Accorsi) zweifelt, ob er wirklich ein Leben an der Seite von Giulia (Giovanna Mezzogiorno) möchte.
Carlo (Stefan Accorsi) zweifelt, ob er wirklich ein Leben an der Seite von Giulia (Giovanna Mezzogiorno) möchte.
Produktionsland Italien
Jahr 2001
Spielzeit 115 Minuten
Regie Gabriele Muccino
Hauptdarsteller Stefano Accorsi, Giovanna Mezzogiorno, Martina Stella, Stefania Sandrelli, Luigi Diberti, Claudio Santamaria, Giorgio Pasotti, Marco Cocci, Pierfrancesco Favino
Bewertung

Worum geht’s?

Seit drei Jahren sind Carlo und Giulia zusammen. Als sie schwanger wird, bekommt Carlo kalte Füße: Ist das wirklich das Leben, das er will? Auch seine Freunde stellen sich diese Frage: Einer träumt von einer Weltreise, einer ist als frischgebackener Vater überfordert, einer will es noch einmal krachen lassen, bevor in wenigen Tagen seine Hochzeit ansteht. Auch Giulias Mutter gibt die Nachricht, dass sie demnächst Oma sein wird, zu denken. Sie will sich endlich entschließen, ihren Mann zu verlassen, mit dem sie schon seit Jahrzehnten nichts mehr verbindet.

Das sagt shitesite:

Die Handlung klingt einigermaßen banal und vor allem die Amerikaner haben mit Filmen wie Valentinstag oft genug bewiesen, wie schwierig es ist, sich mit einem großen Ensemble dem Wesen der Liebe anzunähern. Ein letzter Kuss fährt aber eine sehr überzeugende Strategie und wird so zu einer vorzüglichen Komödie mit großer Leichtigkeit und reichlich Esprit. Jede Figur entspricht hier einer Facette von amourösen Beziehungen: Leidenschaft, Familiensinn, Sex, Geborgenheit, Treue – all das wird thematisiert, ohne dass arg konstruierte Zusammenhänge notwendig wären.

Überall sind die Figuren umgeben von Erwartungshaltungen, ohne dass sich eine Möglichkeit zur Flucht eröffnet. Geschickt spielt Ein letzter Kuss mit der Frage, ob die Sehnsucht nach Freiheit, die Carlo und seine Freunde an den Tag legen, vielleicht nur die Angst vor Entscheidungen ist. Glaubwürdig und amüsant wirkt das vor allem dank sehr guter Schauspieler und spritziger Dialoge. Besonders clever ist der Handlungsstrang mit Julias Mutter, die das lebende Abbild der Zukunft ist, die von den Um-die-30-Jährigen befürchtet wird. Ihre Figur bewahrt Ein letzter Kuss nicht nur vor der Schublade der Liebesgeschichten mit jungen Erwachsenen, sondern zeigt letztlich auch die Universalität des Themas.

Bestes Zitat:

“Wir sind keine 20 mehr, aber wir sind auch noch keine 40. Mit 40 ist das Leben vorbei – das wussten wir schon immer.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=Uyuq3IRCYBE

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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