Draufgeschaut: Zurück zu dir

Grace (Minnie Driver) hütet ein Geheimnis vor Robert (David Duchovny).
Grace (Minnie Driver) hütet ein Geheimnis vor Robert (David Duchovny).
Film Zurück zu dir
Originaltitel Return to me
Produktionsland USA
Jahr 2000
Spielzeit 116 Minuten
Regie Bonnie Hunt
Hauptdarsteller David Duchovny, Minnie Driver, Carroll O’Connor, Robert Loggia, Bonnie Hunt, David Alan Grier, Joely Richardson, Eddie Jones, James Belushi
Bewertung **

Worum geht’s?

Seit fast 15 Jahren sind der Bauunternehmer Robert und die Zoologin Elizabeth verheiratet. Gemeinsam sammeln sie Spenden für den Ausbau des Affengeheges im Zoo von Chicago. Doch auf dem Rückweg von einer Gala kommt Elizabeth bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Robert ist geschockt und verliert in seiner Trauer jegliches Interesse an anderen Frauen, bis er in einem Restaurant die Kellnerin Grace kennen lernt und sich sofort in sie verliebt. Was er nicht ahnt: Grace war einst schwer krank und konnte nur mit einer Transplantation gerettet werden. Sie trägt das Herz von Elizabeth in sich.

Das sagt shitesite:

Die Ausgangssituation des Plots hätte Stoff für eine großartige romantische Komödie hergegeben. Filme wie Solange du da bist oder P.S. Ich liebe dich haben bewiesen, wie viel dramatisches Potenzial sich entfalten kann, wenn man die klassische RomCom mit einer Prise aus dem Totenreich anreichert. Dazu kämen in Zurück zu dir noch die ethischen Dimensionen der Organspende.

Doch leider verliert sich Zurück zu dir in Klischees und ablenkenden Nebenschauplätzen. Die Symbolkraft des Herzens als Metapher für Seele und Gefühlswelt wird deutlich überstrapaziert, wenn beispielsweise Tiere in der Lage sind, in Grace ganz intuitiv das Wesen von Elizabeth wieder zu erkennen. Dazu kommt eine Überdosis Religion, mit reichlich Beten, Rosenkranz und Engeln im Soundtrack. Auch wenn David Duchovny und Minnie Driver ein durchaus gut harmonierendes Paar abgeben, bekommt Zurück zu dir deshalb nie genug Tiefe, Überzeugungskraft oder Romantik, um wirklich zu funktionieren.

Das Beste an diesem Film sind die Nebenfiguren in dem italienisch-irischen Restaurant, in dem Grace arbeitet und sich nach der rettenden Herzspende erfrischend unprätentiös ihres Lebens erfreut (“Ich lebe, weil jemand anderes tot ist. Ich sollte die Klappe halten und froh sein”, bringt sie bei einem Arztbesuch ihre Einstellung auf den Punkt). Auch hier gibt es zwar gleich eine Flut von Einwanderer-Klischees, doch die alten Herrschaften, die im Restaurant arbeiten, streiten und sich nebenher fleißig als Kuppler betätigen, sind wunderbar putzig und sorgen zudem für die wenigen echten Lacher in dieser Komödie.

Bestes Zitat:

“Manchmal muss man erst weglaufen um zu sehen, ob jemand nachkommt.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=oFD8ZE0Muf0

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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