Draufgeschaut: Zoolander No. 2

Film Zoolander No. 2

Zoolander No. 2 Filmkritik Rezension
Derek Zoolander (Ben Stiller) und Hansel (Owen Wilson) sind Supermodels.
Produktionsland USA
Jahr 2016
Spielzeit 102 Minuten
Regie Ben Stiller
Hauptdarsteller Ben Stiller, Owen Wilson, Penélope Cruz, Will Ferrell, Benedict Cumberbatch, Kiefer Sutherland, Justin Bieber, Billy Zane, Sting, Milla Jovovich, Katy Perry
Bewertung

Worum geht’s?

Einst waren Derek Zoolander und Hansel die berühmtesten männlichen Models der Welt. Sie galten als der Inbegriff der Coolness. Hansel wurde überschüttet mit Sex, Ruhm und Ausschweifungen, Zoolanders legendärer Blick in die Kamera bekam mit „Blue Steel“ sogar einen eigenen Markennamen. Doch 15 Jahre später wollen die beiden einstigen Freunde nichts mehr miteinander zu tun haben. Auch die Modewelt hat sich rasant verändert.

Dann allerdings sind sie plötzlich wieder gefragt: Ein gefährlicher Killer tötet reihenweise Popstars, und in ihren letzten Momenten scheinen die Opfer den “Blue Steel”-Blick aufzusetzen. Ermittlerin Valentina Valencia spürt die beiden einstigen Superstars auf, die sich wieder versöhnen und ihr bei der Suche nach dem Serienkiller helfen wollen. Sie kommen einem Komplott auf die Spur, hinter dem ihr einstiger Erzfeind Mugatu, ein exzentrischer Designer, zu stecken scheint. Sogar Zoolanders Sohn gerät in Gefahr. Und die Modebranche braucht auch dringend ein Comeback der einstigen Superstars – glauben sie zumindest.

Das sagt shitesite:

Vielleicht bin ich der beste anzunehmende Zuschauer für Zoolander No. 2: Ich mag Ben Stiller. Ich mag Klamauk. Ich mag Popkultur. Und ich kenne die Vorlage des Films nicht, die vor 15 Jahren aus Zoolander und Hansel ein Traumpaar machte.

Die Fortsetzung, von einigen Kritikern als minderwertig oder abgestanden im Vergleich zum Original geschmäht, hat alleine wegen der umwerfenden Anfangsszene einen Oscar verdient, ist über die kompletten 102 Minuten lang vollkommen over the top und wartet mit äußerst unterhaltsamen und sehr prominenten Gastauftritte von Popgrößen wie Katy Perry, MC Hammer, Justin Bieber oder Sting sowie der Crème de la Crème der Modebranche im spektakulär kitschigen Finale auf. Die Freundschaft zwischen den beiden Supermodels lässt Dumm und dümmer denken, die ebenfalls konfliktträchtige Vater-Sohn-Beziehung zeigt einige Parallelen zu Austin Powers und seinem Filius.

Vor allem aber ist Zoolander No. 2 ein mitreißend schrilles Vergnügen. Daran teilzuhaben, wie sich Ben Stiller und Owen Wilson an der Oberflächlichkeit und Egozentrik ihrer Figuren berauschen, ist ein sagenhafter Spaß. Erstaunlicherweise liegt gerade in der Tatsache, dass Zoolander und Hansel konsequent, dauerhaft und hoffnungslos dumm und naiv sind, der Grund für die (relative) Schlüssigkeit dieses Plots. Beide sind unfähig, zu reflektieren oder gar dazuzulernen, beide fallen immer wieder darauf rein, wenn ihrem Ego geschmeichelt wird, und beide sind – bei aller intellektuellen Beschränktheit – doch auf der Suche nach so etwas wie Erfüllung und Sinn im Leben.

Diese Komödie wegen der Figurenzeichnung zu schauen, wäre freilich so sinnvoll wie der Kauf eines Haute-Couture-Kostüms, weil es so praktisch ist. Zoolander No. 2 ist tatsächlich wie die Modebranche: Das Material kann billig oder hochklassig sein, längst vergangene Zeiten zitieren oder in die Zukunft weisen – Hauptsache, es ist spektakulär.

Bestes Zitat:

“Ich vermisse es, mit Dir zusammen nichts zu wissen.”

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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