David F. Ross – “Schottendisco”
Jeder im Schottland des Jahres 1982 hasst Thatcher, und jeder liebt Musik – aus diesen Grundgedanken macht David F. Ross mit “Schottendisco” einen unterhaltsamen Debütroman.
Manche nennen es Popkultur: Musik, Film, Bücher, Leipzig
Buchkritiken und Rezensionen von Romanen und Sachbüchern, Lyrik und Erzählungen.
Jeder im Schottland des Jahres 1982 hasst Thatcher, und jeder liebt Musik – aus diesen Grundgedanken macht David F. Ross mit “Schottendisco” einen unterhaltsamen Debütroman.
Ein 16-Jähriger muss sich in der Neuen Welt durchschlagen: Das Romanfragment “Amerika” ist für Kafka-Verhältnisse vergleichsweise heiter und stringent – und blickt auf ein verlogenes, hartes Land.
Ein kleiner Beamter trifft seinen Doppelgänger und landet ihm Wahnsinn. Das zweite Werk von Fjodor Dostojewski war 1846 ein Misserfolg, aber seiner Zeit voraus.
Ein sterbender Schriftsteller blickt in “Erniedrigte und Beleidigte” auf ein Geschichte voller Intrigen zurück. Dostojewski nimmt dabei mit seinem zweiten Roman das finstere Treiben in St. Petersburg in den Blick.
Das Internet ist im Debütroman von Josefine Rieks wieder abgeschafft, nur ein paar Kids trauern dem noch nach. “Serverland” ist keine literarische Großtat, wirft damit aber vor allem spannende Fragen über die Gegenwart auf.
Mit “Die Geschichte des verlorenen Kindes” gelingt Elena Ferrante ein krönender Abschluss für ihre neapolitanische Saga. Der vierte Roman der Reihe zeigt: In der Geschichte dieser Freundschaft steckt der Aufruf zum Aufbegehren.
Für “The Beatles” trägt Tim Hill fast alles zusammen, was die Daily Mail über die Band berichtet hat. Das wird zu einer sehr faktenreichen Fundgrube.
Ein Gaukler umgeben vom Grauen: Mit “Tyll” zeichnet Daniel Kehlmann ein sehr lebendiges Bild des Dreißigjährigen Krieges und spielt meisterhaft mit den Möglichkeiten des Erzählens.
15 Gründe, so schnell wie möglich aus Dublin zu verschwinden – so könnte ein alternativer Titel für die erste Prosa-Veröffentlichung von James Joyce lauten. Seine Kurzgeschichten zeigen, wie trügerisch das Versprechen des Stadtlebens sein kann.
Eduard von Keyserling wird in “Wellen” auf sehr subtile Weise zum Chronist einer untergehenden Epoche.
Nichts im Leben von Nick Hornby ist wichtiger als Arsenal London. In “Fever Pitch” geht er der Frage nach, wie es dazu kommen konnte, wie ihn ein Vierteljahrhundert als Fußballfan geprägt hat und was das über unsere Welt aussagt. Famos.
Für ihre vierteilige neapolitanische Saga wird Elena Ferrante weltweit gefeiert. “Die Geschichte der getrennten Wege”, der dritte Band der Reihe, ist dabei am politischsten.
Als Teenager wollte sich Mark Oliver Everett umbringen, weil er so unglücklich war. Danach erlebte er noch unzählige weitere Tragödien. “Things The Grandchildren Should Know” erzählt, wie aus ihm trotzdem der Sänger der Eels und somit ein Rockstar werden konnte. Das ist rührend, erhellend und sehr intelligent.
Der Schüler Siggi Jepsen muss als Strafarbeit einen Aufsatz schreiben und erinnert sich darin an die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Siegfried Lenz seziert in “Deutschstunde” den Unterschied zwischen formaler Pflicht und persönlicher Verantwortung – und überträgt die Techniken der Malerei auf sein Schreiben.
Die Autobiographie von Zlatan Ibrahimovic gibt offenherzige Einblicke in die Fußballszene, wird aber vor allem deshalb so gut, weil es um viel mehr geht: Armut, Familie, Migration und Stolz.