Geboren am 4. Juli

Film Geboren am 4. Juli

Ron Kovic (Tom Cruise) ist stolz auf sein Land - auch nach dem Vietnamkrieg.
Ron Kovic (Tom Cruise) ist stolz auf sein Land – auch nach dem Vietnamkrieg.
Produktionsland USA
Jahr 1989
Spielzeit 138 Minuten
Regie Oliver Stone
Hauptdarsteller Tom Cruise, Tom Berenger, Stephen Baldwin
Bewertung

Worum geht’s?

Ron Kovic ist ein stolzer Amerikaner – nicht nur, weil er am Nationalfeiertag geboren ist. Sofort nach dem Schulabschluss meldet er sich freiwillig zum Dienst bei den US-Marines und wird in den Krieg nach Vietnam geschickt. Nach einer Verwundung dort kehrt er im Rollstuhl in die Heimat zurück – und beginnt erst jetzt, den Krieg zu hinterfragen.

Das sagt shitesite:

Anders als in Platoon wenige Jahre zuvor spielt in Geboren am 4. Juli, das auf einer wahren Geschichte beruht, nur ein Bruchteil der Handlung in Vietnam. Oliver Stone lässt sich stattdessen reichlich Zeit, um eine enorme Fallhöhe aufzubauen. Die Parade zu Beginn des Films zeigt bereits all den Patriotismus, Stolz und Heldenmut, der seiner Geschichte zugrunde liegt. Ron Kovic träumt von Ruhm, Ehre und Unverwundbarkeit, und auch sonst liefert die Exposition alle Zutaten, die es für die Klischee-Falle braucht: Jugendliebe, Abschlussball, Gruppenzwang. Doch dann wird Geboren am 4. Juli schnell besser. Vor allem der mittlere Teil, der Kovics Zeit im Lazarett nach seiner Verwundung zeigt, beeindruckt und wird letztlich essentiell. Denn erst hier wird die Figur voll und ganz erkennbar: Kovic ist ein unbändiger Optimist, ein echter Kämpfer, ein unverbesserlicher Patriot. Er ist Anfang 20 und sein Leben ist vorbei – doch er will so lange wie nur möglich an das System, die Sache, den Sinn glauben. Erst, als er wahrnimmt, wie sich sein Heimatland während des Kriegs verändert hat, kippt seine Stimmung. Ihm wird klar: Seine Einsamkeit ist nicht nur eine körperliche, durch die Verstümmelung bedingte, sondern eine gesellschaftliche. So kriegt Geboren am 4. Juli, auch dank einiger sehr intensiver Szenen, letztlich doch noch den Bogen zur großen Moral dieser Geschichte: Die größte Tapferkeit ist es manchmal, einen Fehler einzugestehen.

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=t8NR6n1nRMI

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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