Pulp Fiction

Film Pulp Fiction

Vincent Vega (John Travolta, links) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) sind Auftragskiller.
Vincent Vega (John Travolta, links) und Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) sind Auftragskiller.
Produktionsland USA
Jahr 1994
Spielzeit 154 Minuten
Regie Quentin Tarantino
Hauptdarsteller John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman, Bruce Willis, Harvey Keitel, Steve Buscemi, Quentin Tarantino, Tim Roth, Christopher Walken, Maria de Medeiros, Ving Rhames
Bewertung

Worum geht’s?

Kaum ist Vincent Vega aus Amsterdam nach Los Angeles zurückgekehrt, da hat sein Boss Marsellus Wallace auch schon einen ganz besonderen Autrag für ihn: Vincent soll auf Mia aufpassen, die Gattin des Gangsterbosses. Das geht so lange gut, bis sich die Lady versehentlich eine Überdosis Heroin verpasst und Vincent um sein Leben bangen muss. Auch der Boxer Butch hat sich den Zorn von Marsellus zugezogen: Er sollte einen Kampf türken und somit die Buchmacher reinlegen, gewinnt dann aber doch – und ist nun auf der Flucht.

Das sagt shitesite:

Gleich zu Beginn wird in Quentin Tarantinos Meisterwerk noch einmal die Bedeutung von “pulp” erklärt, samt der Verwandtschaft zur Trash-Kultur. Mit deren Elementen spielt Pulp Fiction dann immer wieder gerne. Es gibt völlig überzogen qietschende Reifen, es wird reichlich über die Schulter gefilmt und nicht zuletzt kokettiert die Taxifahrt nach dem letzten aller Kämpfe von Butch damit, dass sich hier keineswegs das Taxi, sondern bloß der billige Hintergrund bewegt.

Doch natürlich hat Pulp Fiction viel mehr zu bieten als solche geschickt inszenierten Stilbrüche. Dazu gehört die erstaunliche Tatsache, dass es Tarantino hier nonchalant gelingt, ein paar amerikanische Ur-Neurosen zu integrieren, von Vietnam bis hin zu sexuellen Abweichungen. Dazu gehört die ebenso gewagte wie gelungene Konstruktion in drei Teilen auf verschiedenen Zeitebenen, die seinen festen Vorsatz am deutlichsten illustriert, auf jede Konvention des Kinos zu pfeifen und dabei dennoch dem Kino als solches zu huldigen. Dazu gehören auch der selbstverständlich kongeniale Soundtrack und die wunderbare Ästhetik des Films (samt Szenen, in denen eine Heroin-Spritze wie in der Hochglanzwerbung heroisiert wird).

Der mächtigste Grund für die unvergleichliche Wirkung von Pulp Fiction ist aber zweifellos die sagenhafte Coolness dieses Films. Das meint nicht in erster Linie das Schreien und Fluchen, die allgegenwärtige Gewalt oder die unvergesslichen Pseudo-Bibelspruch-Zitate. Der entscheidende Faktor für den zeitlosen Reiz der Killer Vincent & Jules ist gerade nicht ihre Unbarmherzigkeit, ihr Mut oder ihr Geschick. Was sie cool macht, ist das Rumsitzen, das Schweigen, das Coolsein an sich – vor allem also ihre Beiläufigkeit. Ohne mit der Wimper zu zucken schalten sie von Small Talk zu Hinrichtungen um. Nach diesem Duo konnte Kino nie mehr sein wie zuvor.

Bestes Zitat:

“Man weiß immer, dass man jemanden ganz besonderen gefunden hat, wenn man einfach mal für ‘nen Augenblick die Schnauze halten und zusammen schweigen kann.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=JaQTapkJU-E

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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2 Gedanken zu “Pulp Fiction

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