Zweiohrküken

Film Zweiohrküken

Anna (Nora Tschirner) und Ludo (Til Schweiger) sind dabei, sich auseinanderzuleben.
Anna (Nora Tschirner) und Ludo (Til Schweiger) sind dabei, sich auseinanderzuleben.
Produktionsland Deutschland
Jahr 2009
Spielzeit 124 Minuten
Regie Til Schweiger
Hauptdarsteller Til Schweiger, Nora Tschirner, Matthias Schweighöfer, Ken Duken, Jasmin Gerat, Thomas Heinze, Heiner Lauterbach, Denis Moschitto, Uwe Ochsenknecht
Bewertung

Worum geht’s?

Endlich haben Ludo und Anna zueinander gefunden. Doch nach zwei Jahren Beziehung sind bei ihnen eher Streitereien um das Aufräumen der gemeinsamen Wohnung angesagt als Schmetterlinge im Bauch. Als Marie wieder auftaucht, die Ex von Ludo, und sich dann auch noch Ralf, der Ex von Anna, bei dem Pärchen einquartiert, steht die Beziehung auf der Kippe.

Das sagt shitesite:

Til Schweiger mag Kritiker nicht, und im Falle von Zweiohrküken untersagte er sogar Presservorführungen, bei denen sonst die Journaille vorab einen Blick auf die neusten Filme werfen darf. Man möchte ihm sagen: Er bräuchte Pressevorführungen nicht zu fürchten, wenn er weniger schlechte Filme als Zweiohrküken machen würde.

Im Gegensatz zum sehr gelungenen Vorgänger Keinohrhasen hat diese Komödie fast keinen Charme, keine Spannung und nur wenige brauchbare Gags (für die dann auch eher die Nebenhandlung um Ludos besten Freund Moritz als verhindertem Aufreißer verantwortlich ist). Mehr als zwei Stunden sind deutlich zu lang für eine derart dünne Story, und selbst die in Keinohrhasen noch sehr putzigen Kinder aus der Schweiger-Kita nerven hier nur noch.

Das größte Problem an Zweiohrküken (neben der lahmen Ausgangssituation) ist, wie sehr sich der Film als Fortsetzung versteht. Es gibt viele Szenen (wie das Toiletten-Malheur, den Taxifahrerwitz oder die Chameo-Auftritte von Wladimir Klitschko und Yvonne Catterfeld), die 1:1 auf den Vorgänger anspielen. Das mag als liebevolle Referenz und Insider-Gag für die vielen Keinohrhasen-Fans gedacht sein, steht einer schlüssigen und dynamischen Entwicklung einer eigenständigen Handlung aber im Weg.

Wenn dann am Ende auch noch der Schluss von Knockin’ On Heaven’s Door nachgestellt wird, dann wird vollends klar, was hier schief gelaufen ist: Til Schweiger, der lieber den Geschmack des Publikums als die Meinung der Kritiker über seine Filme urteilen lassen möchte, hat hier zu sehr als Filmemacher (also an die Kritiker) und zu wenig als Fan (also an das Publikum) gedacht.

Bestes Zitat:

“Oh, du bist so ein schlechter Schauspieler.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=JLNyiwRlVXA

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und mittlerweile in der Wissenschaftskommunikation tätig. Auf Shitesite.de beschäftigt er sich als Hobby mit Musik, Literatur, Film, Popkultur und allem, was er der Welt mitteilen möchte. Er lebt (und zwar liebend gern) in Leipzig.

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